Quellen

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Kirchenbücher (bis 1917)

In Kirchenbüchern halten Geistliche noch heute ihre Amtshandlungen, d. h. Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen, fest. Vor allem im genealogischen Kontext sind sie die wertvollsten Quellen, um Angaben zu Personen gewinnen zu können. Vor dem Aufkommen der staatlichen Personenstandsregister sind sie auch der amtliche Nachweis über die Geburt, die Heirat oder den Tod einer Person. Im deutschsprachigen Raum können sie (regional) bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.

Mit Gründung des evangelisch-lutherischen Generalkonsistoriums in St. Petersburg Ende 1832 wurde die Kirchenbuchführung der lutherischen Gemeinden des Russischen Kaiserreichs erstmals einheitlich geregelt. Fortan mussten die Pastoren der Kirchspiele jährlich Zweitschriften ihrer Kirchenbücher (Geburtenregister, zusammengefasste Trauregister und Sterberegister) nach St. Petersburg schicken – dort wurden sie gesammelt und jahrgangsweise in mehrere große Bände gebunden. Ab 1892 mussten die Bücher verpflichtend in russischer Sprache geführt werden.

Da die Originalkirchenbücher der lutherischen Gemeinden des Schwarzmeergebiets (mit Ausnahme Bessarabiens) nur in Einzelfällen erhalten geblieben sind, sind diese Zweitschriften die wichtigsten Quellen zur Erforschung der evangelischen deutschstämmigen Bevölkerung im Gebiet Odessa.

Auch die Zweitschriften des Konsistoriums sind von Lücken betroffen, weshalb auch auf andere Quellen zurückgegriffen werden muss.

Exemplarischer Geburtenregistereintrag aus dem Jahr 1883 (in deutscher Sprache)
Quelle: RGIA, F. 828, Op. 14, D. 259, L. 144 ob.-145
Exemplarischer Sterberegistereintrag aus dem Jahr 1907 (in russischer Sprache)
Quelle: DAOO, F. 894, Op. 1, Spr. 19, Ark. 161 zv.-162
Friedenstaler Kirchenbücher im Staatsarchiv der Oblast Odessa (DAOO)
Jahrgang Kirchspiel Fundstelle
(Signatur)
Blattzahlen
Geburten
Blattzahlen
Heiraten
Blattzahlen
Tode
Verlinkungen
1899 Glückstal DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 2
Ark.
409-415 zv.
Ark.
416-417 zv.
Ark.
439-442
Digitalisat FamilySearch¹
1902 Glückstal DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 6
Ark.
56-57
Digitalisat FamilySearch¹
1902 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 6
Ark.
256-261
Ark.
97-99
Ark.
111-114
Digitalisat FamilySearch¹
1903 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 8
Ark.
18-23
Ark.
24-26
Ark.
34-35
Digitalisat FamilySearch¹
1904 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 10
Ark.
667-671
Ark.
672-673
Ark.
55-57
Digitalisat FamilySearch¹
1905 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 11
Ark.
183-183d
Ark.
185-185 zv.
Ark.
187-189
Digitalisat FamilySearch¹
1906 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 15
Ark.
60-61
Digitalisat FamilySearch¹
1906 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 19
Ark.
155-160
Ark.
165-167
Digitalisat FamilySearch¹
1907 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 19
Ark.
151-154
Ark.
143-144
Ark.
161-164
Digitalisat FamilySearch¹
1908 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 23
Ark.
3-8
Ark.
29-30 zv.
Ark.
41-42
Digitalisat FamilySearch¹
Digitalisat DAOO²
1909 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 25
Ark.
618-623
Ark.
626-627
Ark.
640-643
Digitalisat FamilySearch¹
1910 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 28
Ark.
25-29
Ark.
33-34
Ark.
45-47
Digitalisat FamilySearch¹
1914 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 41
Ark.
90-96
Ark.
102-105 zv.
Ark.
122-124
Digitalisat FamilySearch¹
1915 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 43
Ark.
146-153
Ark.
154-154 zv.
Ark.
169-172
Digitalisat FamilySearch¹
1916 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 48
Ark.
71-74
Ark.
75-75 zv.
Ark.
93-95
Digitalisat FamilySearch¹
Digitalisat DAOO²
1917 Bergdorf DAOO, F. 894,
Op. 1. Spr. 4
Ark.
645-647
Ark.
648-649 zv.
Ark.
660-662
Digitalisat FamilySearch¹
¹ Digitalisat auf der Website von FamilySearch. Zum Betrachten der Digitalisate wird ggf. ein Nutzerkonto benötigt.
² Digitalisat auf der Website des Staatsarchivs der Oblast Odessa. Zum Betrachten der Digitalisate wird ggf. zusätzliche Software benötigt (Format: PDF/DjVu).

Personenstandsregister (ab 1918)

Der Rat der Volkskommissare der RSFSR verabschiedete am 18. Dezember 1917 ein Dekret, mit dem die Registrierung von Geburten, Eheschließungen und Toden auf den Staat übertrugen wurde. Nach Etablierung der Sowjetmacht im Friedenstaler Gebiet nahmen die Exekutivbehörden zuerst auf Wolostebene, später auf Ebene der Dorfsowjets, ihre Arbeit auf und lösten damit die Kirchenbücher ab.

Die Personenstandsregister des Rajons Krasnye Okny sind während des Zweiten Weltkriegs verlorengegangen. Lediglich vorhandene Sterberegister aus den Jahren 1935 und 1936 konnten bislang nicht zur Auswertung herangezogen werden. Bis zur Mitte der 1920er-Jahre gehörte Friedenstal zum Rayon Dubossary. Ob es beim heutigen Standesamt Dubossary (Transnistrien) Aufzeichnungen zum Ort gibt, ist unbekannt.

Im Bestand des Odessaer Gouvernementsstandesamts gibt es Aufzeichnungen, die Einträge diverser Orte im früheren Gouvernement Odessa umfassen. Hierunter befinden sich auch teilweise Aufzeichnungen des Standesamts der Wolost Malajeschty-II, zu der Friedenstal seinerzeit gehörte.

Akten der Einwandererzentralstelle (EWZ) (1944/45)

Nach der Umsiedlung in das Wartheland durchliefen die sogenannten schwarzmeerdeutschen Umsiedler das Schnellverfahren (Schleusung) bei der Einwandererzentralstelle zur Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit (Reichsangehörigkeit) durch Einbürgerung. (Weitere Angaben zum Verfahren)

Im Zuge der Erfassung durch die EWZ sind verschiedene Unterlagen entstanden. Zu den Zeiten, in der die Einwandererzentralstelle bestand, war der Inhalt der Akten immer wieder unterschiedlich. Für den Sommer 1944, der Hochphase der Einbürgerung der Friedenstaler Umsiedler, ist die Aktenlage gut.

Inhalt der Akte:

  • Einbürgerungsantrag
    Auszufüllen durch das Familienoberhaupt für sich, den Ehepartner und minderjährige Kinder
    (Enthält Informationen über bisherige Staatsangehörigkeit, Abstammung, Volkstumsbekenntnis, Konfession, Umfangssprache in der Familie, Schulbesuch, Zugehörigkeit zu Parteien, Vereinen oder Verbänden, Militärverhältnisse, Auszeichnungen, Bestrafungen bzw. Verwicklung in Strafverfahren, Aufenthaltsorte und Angaben zu Verwandten im Deutschen Reich)
  • Stammblatt
    (Enthält Informationen zu allen Personen des Haushaltes: Lebensdaten, Staatsangehörigkeitsverhältnisse, Eltern und Kinder, Aufenthaltsort, Schleusungsdatum etc.)
  • Feststellung der Deutschstämmigkeit
    (Erklärung über die Abstammung mit Angabe der Namen der Eltern und Großeltern sowie deren ethnischer Abstammung (in Prozent), Angabe der bei der Erfassung vorgelegten Dokumente)
  • Verfügung
    (Entscheidung darüber, ob unbeschränkte Einbürgerung erfolgen sollte oder ob bspw. ein Aussetzungsbescheid bis zur Erfassung aller Haushaltsmitglieder erteilt werden sollte)
  • Abschrift der Einbürgerungsurkunde
    (Das Original wurde an die Personen ausgehändigt)
  • Lebenslauf
    (Informationsgehalt unterschiedlich)
  • Eingezogene Dokumente
    (Bspw. Volkstumsausweis, Ausweis des Selbstschutzes, andere vorläufige Bescheinigungen)

Ebenso wurden drei Arten von Karteikarten angelegt:

  • Gesundheitskartei
    (Ergebnisse der medizinischen Untersuchung (enth. u. a. Vorgeschichte, Größe, Gewicht, Befunde etc.), Genogramm, Namen der Eltern und Geschwister und volljähriger Kinder, Passfoto)
  • EWZ-Kartei
    ()
  • Rassekartei
    (Personalien, Angabe zu Kindern und Geschwistern, Körpergröße und Gewicht, erbgesundheitliche Angaben, Passfoto usw.)
Gesundheitskarte von Christina Lindemann geb. Kramer (1906-1980)
Quelle: BArch, R 9361-IV KARTEI 1/Lindemann geb. Kramer, Christine 02.07.1906

Die Akten der EWZ sind größtenteils erhalten geblieben. Sie können beim Bundesarchiv (Standort Berlin-Lichterfelde) eingesehen werden. Hierbei müssen archivrechtliche Bestimmungen beachtet werden (v. a. Schutzfristen).
Teilweise sind Akten (v. a. aber die Stammblätter) nach Kriegsende als sogenannte Trophäendokumente durch die sowjetische Besatzungsmacht beschlagnahmt und den sowjetischen Nachweisbibliotheken zugeführt worden. Im Fall der Oblast Odessa sind die Trophäendokumente an das Staatsarchiv Odessa abgegeben worden und befinden sich im (nicht vollständig bearbeiteten) Bestand F. R-8065, Op. 1.

Ermittlungsakten des NKWD (1930er-Jahre)

Die eigentlichen Ermittlungsakten des NKWD sind die wichtigste Quelle zur Erforschung individueller Schicksale von Opfern der stalinistischen Verfolgungen (Repressionen). Einen generellen Überblick über die Verurteilungen liefern die Protokolle der Trojkas.

Die Akten befanden sich zu Sowjetzeiten in Obhut des KGB und wurden stückweise zurück an ihren Entstehungsort gegeben (viele Akten befanden sich in Moskau oder Kyjiw). Die ukrainische Gesetzgebung ermöglicht eine einfachere Zugänglichkeit der Akten, was zu einer umfangreichen Abgabe von Akten an die örtlichen Staatsarchive führte. Jedoch befinden sich noch weiterhin viele Akten in Obhut des ukrainischen Geheimdienstes (SBU).

Die Akten können verschiedenste Unterlagen beinhalten, darunter: Fragebögen, Befragungsprotokolle, Bescheinigungen des Dorfsowjets, div. Verfügungen (Aufnahme der Ermittlungen, Vorlegung der Anklagepunkte), Urteile usw.

Im Fall der Akten zu Friedenstaler Einwohnern sind Fotos der Verhafteten in den Akten nur sehr selten anzutreffen.

🠖 Kapitel Repressionen

Aktendeckel der NKWD-Ermittlungsakte zu Jakob Schock (1885-1937)
Quelle: DAOO, F. R-8065, Op. 2, Spr. 7211

Sondersiedlerakten, 1949-1956

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